Herrschaft wählen...

Es ist beschlossene Sache, auf welchen Grundlagen dieser Staat beruht, welche Sorte Wirtschaft er haben, welche Rechnungsart er in der Gesellschaft zur Geltung bringen will.

Das sichert er mit seiner Staatsmacht.

Wahlen ändern dieses Recht nicht, da es sich bei Ihnen einzig um Zustimmungsaktionen der Regierten an die Regierenden handelt!

Das Recht und die Logik der Staatsmacht wird geändert oder beibehalten..und zwar von denen, die aus Wahlen ihre Macht beziehen.

Dabei berufen sie sich nicht auf den Inhalt dessen, was Wähler meinen und möchten, sondern nur darauf, dass sie gewählt worden sind und auf die berühmten und oben bereits genannten wirtschaftlichen Sachzwänge.

 

Manche meinen, der Staat müsse lediglich in die richtigen Hände...Wir entgegnen:

Dann können wir ihn auch gleich stürzen! 

 

Für uns bedeutet Paralamentarismus nicht Politik, sondern für uns ist Politik das tägliche Leben...und da sind wir die Experten...unser tägliches Leben ist unsere Kernkompetenz, hier kennen wir uns am Besten aus.

Wir leben das tägliche Leben...wir brauchen dafür keine Vertreter.

Wir wissen, worum es vor allem geht und welche Realität vorherrscht und bemerken, dass es im Paralamentarismus lediglich um 

Verwaltungsangelegenheiten und das Dokumentieren scheinbarer Machtverhältnisse geht, enttarnen aber in jedem Moment dieses Kasperle-Theater.

Politiker haben genaugenommen keine gesellschaftsverändernde Macht, sie sind Darsteller auf der Bühne Parlament. Delegierte des Schauspiels Demokratie, permanent damit beschäftigt, sich zu reproduzieren. Sie haben keinerlei Einfluss auf die wesentlichen Entscheidungen innerhalb der Gesellschaft. Sie mimen ein Possenspiel, eine teuer finanzierte Ablenkung der Massen...und sind doch nicht ernst zu nehmen.

In Wahrheit schreiben Großkonzerne vor, was zu tun und zu lassen ist...alle die im Parlamentarismus mitmachen, müssen, wenn sie wirklich engagiert sind, sich darüber im Klaren sein, dass sie in diesem Amt nichts anderes tun, als das Volk zu befrieden, damit die wahren Checker, die die Macht haben, in Ruhe tun und lassen können, was sie wollen...es gibt keine Alternative...und wir müssen, wollen wir tatsächlich etwas ändern, endlich einsehen, dass wir nicht mehr mitmachen dürfen und klar benennen müssen, was uns umgibt...

 

...eine Affenshow bei der wir passiv zuschauen, wie wir von vorne bis hinten verarscht werden.

 

Die simple Wahrheit ist: selbst wenn Herrschaft gute Ergebnisse produzieren würde, würde sich nichts am Ganzen, der autoritären Ebene ändern.

Herrschaft festigt sich in bewertenden Denkschemata und in konkurrierenden Verhalten...demgegenüber steht nur das Zusammenleben in Kooperation.

Wahlen sollen darüber hinweg täuschen, dass alles Wesentliche nicht von den Menschen entschieden werden kann.

Wahlen festigen die Eigentums- und Verwertungslogik des Marktes, die Normierungen, den Terror der erzwungenen Zweigeschlechtlichkeit und patriarchalischer Strukturen, die Diskriminierung und Unterdrückung des Alters, den Kolonialismus, das Expertentum etc.

Über Parteienpolitik, über die Beteiligung an Herrschaftsstrukturen, wird eine bunte und befreite Gesellschaft nicht zu erreichen sein...so viele Beispiele in der Geschichte haben das eindringlich belegt, hier das jüngste. ... und ein nicht wesentlich älteres. 

Welchen Sinn macht es also jetzt für jene, die schon einmal enttäuscht wurden,heute das geringere Übel zu wählen, nur um noch einmal dasselbe Prozedere erleben zu müssen, um dann erneut aufgezeigt zu bekommen, dass es richtig war, den Glauben daran aufgegeben zu haben...verarschen können wir uns alleine!

 

Demokratie bedeutet Volksherrschaft. Sie funktioniert somit immer über den Bezug zum imaginierten, organischen Volkskörper, dessen Willen die gewählten Vertreter/innen angeblich vertreten. Diese Argumentation, der Idee von Völkern, kommt nicht ohne Grenzen aus und basiert immer auf dem Ausschluss von Gruppen und Menschen, die als anders (Migrant/innen) oder als noch nicht reif (Kinder) definiert werden.

Die sinkende Wahlbeteiligung sorgt zusätzlich dafür, dass die so entstehenden prozentualen Hochrechnungen nicht den Mehrheitswillen der Menschen innerhalb der Gemeinschaft ausdrückt.

 

Die größte Gruppe einer als legitim erachteten Wahl ist die Gruppe der Nichtwähler und der zur Wahl nicht Zugelassenen!

 

Aber auch, wenn alle innerhalb der Gemeinschaft wählen dürften und dies auch täten, hätten sie auf die Entscheidungen in den Parlamenten keinerelei Einfluss.

Daher ist es vollkommen absurd, von parlamentarischen Mehrheitsentscheidungen zu sprechen, wenn nicht unterstellt wird, dass die Parteienvertreter/innen vom Willen der Menschen telepathisch kontrolliert würden. 

Autobahnen und Atomkraftwerke würden nicht gebaut, Kriege nicht geführt, wenn die dort lebenden Menschen selbst zu entscheiden hätten.

Im parlamentarischen System wird über die Köpfe abgestimmt, um Abhängigkeitsverhältnisse zu etablieren, die im Sinne des Auf- bzw. Abwertens von Menschen eingesetzt werden.

Die Mythenbildung, die Mehrheit würde entscheiden können, spiegelt nicht die demokratische Wirklichkeit. Diese Mythen werden jedoch ständig reproduziert, verfestigen Diskurse, werden medial in unseren Köpfe verankert, um breite Zustimmung zu erzeugen und weniger auf offene Gewalt angewiesen zu sein.

Sie machen es leichter, den Menschen ihre Zurichtung durch Erziehung, Schule, Sozialisation anzunehmen, ihr beherrscht werden zu verinnerlichen und sich, innherhalb vorgegebener Rollen, frei zu fühlen.

Dennoch kommt das System nicht ohne Kontrolle und Gewaltapparate wie Polizei, Knäste und Militär aus, die in kritischen Situationen die Marktlogik durchsetzen und über alle Möglichkeiten verfügen, gewaltsam gegen Aufsässige und unerwünschte Personen vorgehen, Grundrechte aufheben und sich dabei weitestgehend an totalitäre Systeme angleichen.

 

Alle derzeit im Parlament vertretenen Parteien haben diese Möglichkeiten bislang mitgetragen und sind daher keine Alternative für eine gerechte Gesellschaftsordnung.

 

Wer Arschlöcher wählt, muß sich nicht wundern, wenn er beschissen wird!

 

Und so ist für die nächsten vier Jahre der Kapitalismus nicht abwählbar, der Staat nicht abwählbar, der Faschismus nicht abwählbar...

...die Emanzipation nicht wählbar, die Gerechtigkeit nicht wählbar, die Freiheit nicht wählbar.

 

Zwischenzeitlich verlieren immer mehr Menschen Freiräume...wir lassen uns in diesem Zusammenhang nicht von den derzeit erstarkenden NGOs (z.B. attac) blenden, die zu den Gewinnern der modernisierten Herrschaft gehören...sie sind lediglich ein Spielball, der als Vermittler innerhalb der Zivilgesellschaft zu Propagandazwecken der Herrschenden eingesetzt wird...auch wenn viele Akteure dieser Non-Governance-Organisationen dies selbst gar nicht ahnen sollten...

 

...bleiben sie Büttel des Kapitals, sind Opfer einer perfiden Vereinnahmungsstrategie des uns permanent umgebenden Aussens.

 

unsere Bewegung will, gemeinsam mit anderen, aus dieser Logik ausbrechen und tatsächliche Visionen einer befreiten Gesellschaft entwickeln. Eine Welt ohne Markt und Staat, ohne Einteilungen in Geschlechter, "Rassen" oder homogenen Kulturen, ohne Normierungen.

Hierarchiefreie Modelle der Entscheidungsfindung zur Organisierung unserer Zukunft sollen entstehen und ausgearbeitet werden.

Freie Software, Umsonstläden, Hausprojekte, gemeinschaftlicher Reichtum, Wagenburgen, Netzwerke gegenseitiger Hilfe, Unabhängigkeit von Staat und Markt u.v.m. sind dabei unser Ziele.

 

Wir lehnen es ab, weiterhin der Trennung von Alltag und Politik tatenlos zuzuschauen, weil der Alltag zum Leben gehört und sich die Frage stellt, warum wir gerade da, wo wir den größten Gestaltungsspielraum haben, auf emanzipatorische Ziele verzichten sollten....Nein und ne...den Alltag zum Ort von kreativen Widerstand und visionärer Debatte zu machen ist vor allem deshalb schlau, weil er immer und überall vorhanden ist!

 

"Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen aller anderen"

- Winston Churchill -

 

Dieser Satz und seine schiefe Logik, zieht bei uns nicht mehr...wir wissen das Widerstand im Alltag eine eigene Aktionsform ist, die viele Facetten beinhaltet...

Unmittelbare Interventionen...Direkte Aktionen...Selbstbestimmung...Spass...Freude...

Miteinander...Kooperation!

 

 

Zusammen mit einer öffentlichen Skandalisierung werden wir am 22.09.2013 dem Wahlmechanismus seine scheinbare Legitimation und Akzeptanz entziehen.

Ungültiges Wählen wird das sichtbar machen, denn: Ungültige Stimmen müssen in der Statistik aufgeführt werden!

 

Darüber hinaus zählt der finanzielle Aspekt: nur gültige Stimmen bringen Geld für Parteien (Rückerstattung für den Wahlkampf).

 

Wir wenden die Scheiße und werden kreativ!

Wir wandeln und nutzen Wahllokale für unsere Aktionsfelder!

Wir etikettieren Wahlzettel für unsere Werbeflächen um!

 

Im Gegensatz zur Ignoranz von Wahlen, bei der mensch als Nichtwähler/in einfach zu Hause bleibt, bedeutet aktiver Wahlboykott für uns, gerade in der Wahlkampfphase aktiv zu sein.

Adbusting, kreativer Widerstand, Diskussionen und kritische Veranstaltungen sind unsere Methoden, den Wahlschwindel zu enttarnen.

Die Wahlen werden wir zum Anlass nehmen, in kreativer Art und Weise das demokratische Heiligtum in den emanzipatorisch, libertären Kontext stellen, um dem vorherrschenden unterdrückten gesellschaftlichen Klima freiheitliche Perspektiven entgegen zu setzen.

Wir nutzen den Diskurs, um die eigenen Ideen und Vorstellungen von Gesellschaft publik zu machen und werden Alternativen wie das Konsensprinzip, Runde Tische und das Losverfahren vorstellen und mit den Menschen diskutieren.  

Direkte Aktionen sind hierbei unser wesentliches Element, den notwendigen Widerstand ins gesellschaftliche Bewusstsein zu heben und die schicke Graswurzelbewegung auszudehnen.

Wir würden uns freuen, wenn diese seltene Chance andere ebenso ergreifen wie wir...

 

Hier einige Ideen den verlogenen Wahltag der Demokratie zu stören:

 

Schafherden...auf dem Weg zum Wahllokal malen, Schafherden plakatieren, Schafherden-Sticker aufhängen etc.

Diesen Weg zusätzlich mit Abzweigungen (ein Pfeil --> mit dem Wort Selbstbestimmung) draufgeschrieben versehen!

 

Wahlkabinen...besetzen mit Picknickkorb, gemütlich machen...Verwirrung stiften...

Wenn ihr mehrere seit: mehrere Wahlkabinen besetzen und laut unterhalten...Happening daraus machen....

Wenn ihr alleine seit: Wahlhelferinnen ansprechen und um eine Beratung bitten welche Partei denn nun zu wählen sei (passende Ansprache zB: "ich suche eine Partei, die gegen Herrschaft ist!")

 

Wahllokale als Bühne verwenden...ihr geht als normal aussehende rein, eine Hälfte will wählen, eine andere nicht...laut diskutieren und Demokratiekritik anbringen...wenn ihr rausgeschmissen werdet: ab ins nächste Wahllokal, ja das macht Spass :-)

 

Wahlkabine verschönern...Aufkleber, Zettel, Etiketten, Plakate o.ä. anbringen...Anleitungen zum ungültig wählen (Flyer) auslegen...

 

Alternative Wahlzettel...von euch vorbereitete Flugblätter im Look von Wahlzetteln vor den Wahllokalen verteilen...mit den Menschen darüber debattieren...

 

Radio Wahlfang...mit Aufnahmegeraät, Mikrofon, gefälschten Presseausweisen Interviews durchführen..."Glauben Sie, dass auch dieses Mal die Demokratie gewinnen wird?"

 

Trauermärsche...Während der letzten Hochrechnungen wandert ihr als Trauermärsche durch eure Stadt, evtl. Abstecher zu diversen Wahlparties, um zu betrauern, dass sich wieder mal nix geändert hat.

 

Versteckte Theater... und Spass-Guerilla und Infostände am Wahltag sorgen zusätzlich für Verwirrung, regen Debatten an und machen Spass!

 

Eigene Ideen...Whatever ;-)

..und nicht vergessen: Fotos von euren Aktionen machen!

 

etc...etc...etc..

 

Werdet kreativ...habt Fun...ihr habt die Wahl bezahlt...macht was daraus!!

 

Und dran denken...Ungültig wählen!

- Stimmzettel leer abgeben

- Alles durchstreichen

- Wahlzettel verschönern, Aufkleber drauf, Zeichnungen anbringen etc.

- mit eigenem Spruch versehen...z.B. Emma Goldmann Zitat: "Würden Wahlen was ändern, wären sie verboten"...oder "verteilt die Macht damit sie niemand mächtig macht!" oder..."für mehr Disteln im Beton" oder..."Sie können Deutschland jetzt ausschalten" oder...oder...oder ;-)

 

Abschließend und Grundsätzlich...Wahlen sollen unseres Erachtens nicht einfach abgeschafft werden, sondern durch Modelle direkter Demokratie ersetzt werden, die sich an der maximalen Beteiligung der jeweils Betroffenen ausrichten und unsere Selbstbestimmung erhöhen. Dies sollte als ständig offener Prozess in Richtung Herrschaftsfreiheit von uns erkämpft werden...für Dezentralität und Autonomie!

 

 

"Demokratie ist nichts anderes, als das Niederknüppeln des Volkes, durch das Volk, für das Volk"

 - Oscar Wilde - 

 

"Mit der Politik des geringeren Übels sind 6000 Jahre lang die großen Übel gemacht worden"

 - Lore Lorentz -

 

"Wählen ist die freiwillige Erklärung, regiert werden zu wollen"

 - unsere Bewegung -

 

"Her mit dem Schönen Leben"

 - Wand-Graffiti -