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Beklemmung

Auf dem Vorplatz einer geschichtsträchtigen Kirche sitzen wir zu fünft an einem kleinen Bistrotisch eines italienischen Restaurants und genießen den Sonnenschein ebenso wie die kalten Getränke.
Ein Freund kommt an unserem Tisch vorbei und setzt sich. Er ist schon lange auf diesem Platz. Die Wortfetzen und die Geräusche der versammelten Menschenmenge wehen zu uns herüber. Eine entspannt heitere Atmosphäre geht von ihr aus.
Plötzlich erblicken wir einen weiteren Freund wir winken, wünschen, dass er sich zu uns setzt, aber seine Füße werden diesen Platz nicht betreten. Denn dutzende Autos blockieren den Weg, Polizeiautos, die Heck an Schnauze um den gesamten Platz herum stehen, ihn abriegeln, für jeden, der nicht gerade darauf war. Dort, wo keine Wagen stehen, haben sich Hundertschaften der Polizei in voller Montur mit Schlagstöcken, Helmen, Tränengaspistolen (ich hoffe, dass es keine echten sind, aber sicher bin ich mir da nicht) und einer ganz besonderen Obrigkeitshörigkeit breit gemacht, die ein Betreten des Platzes verbieten. So vergeht Stunde um Stunde, die Tische der Restaurants oder Cafés leeren sich, der sonst von Touristen wimmelnde Platz bietet heute ein beängstigendes Bild. Es scheinen mehr bewaffnete Polizisten den Platz zu umzingeln als sich Menschen darauf befinden. Von den Seiten versuchen noch immer einige Leute, den Platz endlich noch zu erreichen.
Doch eine blau-weiße Mauer trennt Freunde von Freunden, Familienmitglieder von ihren Familien und vor allem den Staat von seinem Volke.
Die Truppen beginnen sich zu sammeln. Sie flüstern miteinander, dann setzen sie ihre Helme auf. Ohne Vorwarnung stürmen sie in die friedliche Menge, um zwei Zelte und Plakate zu zerschlagen. Doch die ungeschützten Menschen weichen nicht, nach einer kurzen Aktion der Zerstörungswut ziehen sich die Truppen wieder zurück. Erneut kehrt ein unbehaglicher Friede ein. Das spielen von Musikinstrumenten wie einer Gitarre wird von der Staatsgewalt untersagt. Unfreundliche Worte, wenn man die Szenerie fotografiert, sind keine Seltenheit. Auskünfte werden verweigert, nur wenige Soldaten zeigen Menschlichkeit. Einige beleidigen kleine Kinder, die ihnen zu nahe kommen, statt sie mit Wertschätzung zu behandeln. Anderen Kindern machen die meist unfreundlichen Gesichtern in den dunklen Monturen große Angst. Sieht so das Bild aus, das die Polizei von sich in die Öffentlichkeit transportieren will?
Der Nachhauseweg gestaltet sich schwierig. In der Stadt werden viele Plätze abgesperrt, blockiert von stupiden Gestalten, die nicht zwischen Kind und Erwachsenen unterscheiden, jeder ist ein potentieller Staatsfeind. Die U-Bahn Station ist nahe, wir können sie sehen und doch ist sie unerreichbar. Nach Hause will das Kind, es wird in die andere Richtung geschickt, mit falschen Informationen versorgt. Es hat Angst vor den vielen dunklen Gestalten, die es mit bösen Blicken verfolgen, wenn es sich ihnen nähert. Wir schlängeln uns um Hundertschaften herum durch die Stadt, suchen nach einem Weg ins sichere Zuhause. Doch auch als wir angekommen sind, weicht das Gefühl der Beklemmung nicht. Wir können uns nicht mehr sicher fühlen, nicht in dieser Stadt, nicht in diesem Land. Die Willkürherrschaft hat sich Bahn gebrochen, Grundrechte werden außer Kraft gesetzt. Schon einmal hat dieses Land eine große Schuld auf sich geladen. Seine Bewohner haben nichts gelernt.

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