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Freie Wahl bei Nummernschildern

Der Verkehrsminister Peter Ramsauer unterstützt nicht nur die Wiedereinführung historischer Kfz-Kennzeichen, Städte und Gemeinden sollen in Zukunft frei wählen können, welche Buchstaben die Nummernschilder der Umgebung prägen. Frei nach dem Motto „alles ist möglich“ befragte ein hessischer Radiosender heute seine Hörer, welche Buchstabenkombination sie bevorzugen würden. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Neben den historischen Kennzeichen, die auf Grund von Reformen und Zusammenlegung von Verwaltungsbezirken nach und nach von der Straße verschwunden sind, sollen Städte und Gemeinden die Buchstaben der Nummernschilder frei wählen dürfen. Selbstverständlich können diese aber nicht einfach eine beliebige Kombination wählen, sondern eine nachvollziehbare. Auch wird es nicht möglich sein, als Halter eines Kfz das Kennzeichen zu bestimmen, wie bisher bleibt klar ersichtlich, aus welcher Region das Fahrzeug stammt. Dennoch wird vor steigender Kriminalität gewarnt, da sowohl die Prävention als auch die Verbrechensbekämpfung angeblich durch die Einführung solcher Kennzeichen negativ beeinflusst würde. Warum? Gute Frage, denn in den meisten Ländern werden Nummernschilder nicht nach Regionen gekennzeichnet. So ist für keinen anderen auf den ersten Blick ersichtlich, woher ein bestimmtes Fahrzeug stammt, dennoch gibt das Nummernschild Auskunft darüber, wer der Halter ist. Wieso ist es in Deutschland so wichtig, sofort bestimmen zu können, woher ein Autofahrer stammt? Das Nummernschild könne so zu einer „lokalpatriotischen“ Botschaft werden, lässt Ramsauer verlauten. Lokalpatriotismus bezieht sich auf die Zuneigung zur eigenen Stadt oder Region. Während Patriotismus und Nationalismus seit dem 3. Reich verpönt sind, hat sich der Begriff Lokalpatriotismus in den letzten Jahren einigermaßen rehabilitiert, besonders bei Fußballfans hat er sich durchgesetzt. Kurz und gut: Wir sollen unseren Lokalpatriotismus aktivieren, um die mannigfaltigen Probleme auf der Bundesebene besser verdrängen zu können. Die Bürger dieses Staates sollen sich auf ihr neues Kennzeichen freuen, statt sich über ständig steigende Benzinpreise zu ärgern. Statt die Bedürfnisse des Volkes ernst zu nehmen, wird Augenwischerei betrieben. Viele können sich das Autofahren kaum noch leisten, obwohl sie ihr Fahrzeug für den Weg zur Arbeit und zurück benötigen. Wer jetzt sagt, „die können doch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sollte sich den öffentlichen Nahverkehr, wie er seit der Privatisierung der Deutschen Bahn realisiert wird, einmal genauer anschauen. Verspätungen sind üblich, es ist schon fast eine Überraschung, wenn ein Zug einmal pünktlich den Bahnhof verlässt. Unfälle kommen immer häufiger vor, weil bei der Wartung der Züge sowie beim Personal gespart wird. Züge entgleisen, Klimaanlagen sind entweder zu kalt eingestellt oder funktionieren gar nicht, im Winter wird der Zugverkehr regelmäßig durch Schnee auf den Schienen lahm gelegt. Schnee gab es auch zu den Zeiten der Deutschen Bahn schon, sogar um einiges mehr als heute, aber da in dieser Zeit kein Personalabbau betrieben wurde, waren die Schienen im Winter vom Schnee geräumt. Überfüllte Züge sind heute keine Seltenheit, dennoch fahren weder mehr noch längere Züge. Die Krönung allerdings ist, dass trotz horrender Spritpreise die Fahrt mit Bus und Bahn inzwischen teilweise teurer ist als eine Autofahrt. Nutzt man dann noch Mitfahrgelegenheiten oder Fahrgemeinschaften, gibt es kaum noch einen vernünftigen Grund, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Darüber, den immensen Fehler der Privatisierung rückgängig zu machen, redet natürlich keiner. Ebenso wenig wie darüber, welche Folgen die Einführung des Kraftstoffes E10 mit sich brachte; dass dadurch Motorschäden verursacht werden können, ist noch eines der geringeren Probleme. Die Herstellung von E10 erfordert hohe Mengen an Getreide. Die Getreidepreise steigen dadurch, laut Weltgetreiderat sind die weltweiten Vorräte seit der Einführung des Biokraftstoffes um fast 50% gesunken. Die Ackerflächen wurden insgesamt ausgeweitet, so dass die Zerstörung von natürlichen Grünflächen voranschreitet. Greenpeace fordert wegen der weltweiten Getreideknappheit das sofortige Aus für E10. Nicht nur, dass in einigen Teilen der Welt Menschen hungern oder sogar verhungern müssen, auch die Staaten, in denen keine Nahrungsmittelknappheit herrscht, sind von dieser Entwicklung betroffen. Steigende Nahrungsmittelpreise sind nur eine logische Folge dieser Entwicklung. Und obwohl die Herstellung von E10 eigentlich teurer ist als die von herkömmlichen Kraftstoffen, wird es an den Tankstellen günstiger verkauft, weil eine bestimmte Menge abgesetzt werden muss. Statt diesen Wahnwitz zu fördern, sollte endlich über eine flächendeckende Einführung von Solar- und Elektroautos diskutiert werden, aber offensichtlich hat die Lobby der Autoindustrie unsere Politiker gut im Griff. Statt Autos mit hohem Spritverbrauch stärker zu besteuern und den Ölkonzernen endlich einen Riegel des Gesetzes vorzuschieben, wird mit aller Macht versucht, eine umweltfreundliche und nachhaltige Autoindustrie zu verhindern. Aber dann gibt es halt neue Nummernschilder und alle sind glücklich…

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