Heiner Flassbeck - Zehn Mythen der Krise
„Wird Deutschland zum Zahlmeister Europas? Leben wir wirklich über unsere Verhältnisse? Oder hat die Krise viel komplexere Ursachen? Heiner Flassbeck wirft einen anderen und provokanten Blick auf das ökonomische Desaster, das Europa derzeit in Atem hält.
Heiner Flassbeck, geboren 1950, war Staatssekretär im Finanzministerium und ist seit 2003 Chefsvolkswirt der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD).“
(Flassbeck, Heiner: Zehn Mythen der Krise, Suhrkamp: Berlin 2012, Klappentext)
In dem knapp 60 Seiten langen Buch legt Flassbeck dar, welche Behauptungen über die aktuelle Krise seiner Meinung nach falsch sind. Dafür liefert er nachvollziehbare Argumente und bedient sich des Öfteren anschaulicher Beispiele. Er kommt schnell zum Punkt, wer ausführlichere Hintergrundinformationen wünscht, sollte auf die angegebenen Quellen zurückgreifen. Dabei formuliert der Autor provokante Thesen, die er ausführlich begründet. Welche Rolle Deutschland seiner Ansicht nach für die Krise spielt, stellt er dar, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auch zur Inflation und dem Umgang mit Schulden findet er deutliche Worte. Wohin uns diese Krise führen wird, falls es kein politisches Umdenken gibt, erläutert Flassbeck im Schlusswort…
„Die Ökonomen haben eine Welt geschaffen, die sie nicht verstehen“.
(Flassbeck, Heiner: Zehn Mythen der Krise, Suhrkamp: Berlin 2012, S. 51.)
Eine zur schnellen, aber nicht ausführlichen, Information geeignete Lektüre. Durch die komprimierte Darstellung gewinnt man eine gute Übersicht, wobei es beim Lesen von Vorteil ist, wenn man mit dem Thema schon etwas vertraut ist. Wenn man das Buch einmal zur Hand genommen hat, ist es unmöglich, es wieder wegzulegen, bevor man nicht auch noch die letzte Seite gelesen hat.
Zehn Mythen der Krise
Mythos I: Finanzmärkte sind effizient und fördern unseren Wohlstand
Mythos II: Die Regierungen haben erkannt, dass sie handeln müssen
Mythos III: Die Staatsschulden sind die eigentliche Ursache der Krise
Mythos IV: Wir leben über unserer Verhältnisse
Mythos V: Es gibt gar keine Eurokrise, Europa ist wegen der zu hohen
Schulden einiger kleiner Länder in der Krise
Mythos VI: Ganz unabhängig von den Ursachen: Die Staaten müssen sparen
Mythos VII: Alle müssen ohne Schulden auskommen
Mythos VIII: Die Notenbanken inflationieren die Wirtschaft, um die Staaten zu
retten
Mythos IX: Deutschland wird zum Zahlmeister Europas
Mythos X: „Weiter so“ ist eine Option für Deutschland
FAZIT: Dieses Buch sollte zur Grundlektüre jedes Politikers gehören!
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