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Free at last!

Martin Luther King: Visionen - Mitmenschlichkeit - Frieden

"Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen, wie die Fische zu schwimmen; doch wir haben die einfache Kunst verlernt, wie Brüder zu leben."

 

"Unsere Zeit ist dadurch gekennzeichnet, dass sie Raketen und Satelliten in die richtige, aber Menschen in die falsche Bahn schießt."

 

"Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter, oder der Größe unserer Autos zu bestimmen, als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit."

 

"Der alte Grundsatz "Auge um Auge" macht schließlich alle blind."

Artikel vom 22.12.2012
Artikel vom 22.12.2012

J.Edgar Hoover verachtete ihn. John F. Kennedy verdankt ihm die Präsidentschaft. Politisch engagierte, sich für Gerechtigkeit einsetzende Menschen sehen in ihm ein Vorbild.

 

Wir widmen ihm einen eigenen Artikel*

 

Martin Luther King jr. wurde am 15.Januar 1929 in Atlanta, Georgia, geboren.

Als Sohn einer Lehrerin und eines Pfarrers wuchs er, entgegen den meisten anderen Afroamerikanern, in einer wohlhabenden Familie der amerikanischen Mittelschicht auf.

Dennoch lernte er den Rassismus der damaligen Zeit von Kindesbeinen an kennen.

Im Alter von sechs Jahren durfte er nicht auf dieselbe Schule gehen wie sein bester damaliger weißer Freund .

Durch das Gesetz der Segregation waren Schwarz und Weiß strikt getrennt. 

Es war die Zeit, als Erwachsene farbige Männer repektlos "Boy" nannten, eine Zeit, in der Schulen, Kirchen, öffentliche Gebäude, Busse, Züge weiße und schwarze Menschen in gut und schlecht unterteilte, eine Zeit, in der wesentliche Bürgerrechte nur für Teile der Gesellschaft galten.

 

Die Rassentrennung von damals prägte das engste Umfeld von Martin.

Christliche Grundsätze spielten hierbei eine wesentliche Rolle.

 

Der Vater, ein Baptistenprediger, engagierte sich in der Bürgerrechtsorganisation National Association for the Advancement of Colored People (NAACP), in der er bereits vor Kings jr.'s Geburt als Vorsitzender wirkte.

Martin Luther King jr. trat als 14-jähriger in die großen Fußstapfen des Vaters und gewann einen Redewettbewerb in Dublin, Georgia. Seine damalige Motivation und seinen Anspruch formulierte er so:

"Wir können keine aufgeklärte Demokratie sein, wenn eine große Bevölkerungsgruppe ignoriert wird. Wir können keine starke Nation sein, wenn ein Zehntel der Bevölkerung schlecht ernährt und krank durch Bazillen ist, die keinen Unterschied zwischen Schwarzen und Weißen machen."  

 

1948 schloss er sein Soziologiestudium ab, dem 1951 das Studium der Theologie folgte. Bereits als 17-jähriger fungierte er im Schatten des Vaters als Hilfsprediger. Sein außergewöhnliches Sprachtalent führte ihn 1954 nach Montgomery, wo er seine erste Gemeinde, die Dexter Avenue Baptist Church, übernahm, nachdem er 1953 Coretta Scott Williams heiratete.

Durch die Lektüre von Plato, John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Aristoteles, Henry David Thoreau u.a. bildete sich zusehends ein politisches Fundament.

Auch Karl Marx beeinflusste King stark. Sehr früh erkannte er jedoch den Irrweg Marx'  bzw. den dessen Anhänger, seine Philosophie als ausschliesslich zu begreifen. Diese wichtige Erkenntnis trennte ihn zeitlebens vom Dogmatismus und reduzierte sein Handeln darauf, gegen Ungerechtigkeit einzustehen ohne die Indvidualität des Einzelnen zu verneinen. 

Besonders stark beeindruckten ihn Mahatma Ghandis Erfolge, die dieser mittels Gewaltlosigkeit und Nächstenliebe in Indien praktiziert hatte und die für ihn zum Erweckungssymbol werden sollten: Gewaltlose Methoden zu finden, die soziale Reformen voran brachten, wurde fortan zu Kings beständigen Bestreben. 

 

Als sich am 01. Dezember 1955 die schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks in  Montgomery, weigerte, im Bus einem Weißen Platz zu machen, kam es zu einer großen Solidarisierungsbewegung innerhalb der schwarzen Community. Die Stadt-Busse Montgomerys wurden daraufhin von der schwarzen Bevölkerung boykottiert. Martin Luther King, damals 26-jährig, wurde zum Sprecher und Leiter des zur Koordination des Boykotts gegründeten Komitees Montgomery Improvement Association ernannt.

Der Boykott war nach 381 Tagen erfolgreich und endete mit dem Urteil des Obersten Gerichtshofs, der jegliche Rassentrennung in den Bussen der Stadt Montgomery verbot. Kings Verdienste während dieser Zeit führten dazu, dass er 1957 zum Präsidenten der Southern Christian Leadership Conference (SCLC), gewählt wurde.

Martin Luther King war schlagartig berühmt, hielt 1957 203 Reden und schrieb sein erstes Buch "Schritte zur Freiheit: Die Montgomery Story".

Der Erfolg des Boykotts gab auch der gewaltlosen Bürgerrechtsbewegung Civil Rights Movement, der sich in den folgenden Jahren auch immer mehr Weiße anschlossen, neuen Auftrieb und gewann einen immer größer werdenden Einfluss in der amerikanischen Gesellschaft.

In diese Zeit fallen auch die ersten kleineren staatlichen Repressalien gegen King. So wurde er zu sechs Monaten Zwangsarbeit verurteilt, weil er es bei seinem Umzug von Montgomery nach Atlanta (King nahm 1960 ein Pastorat in der Ebenezer Baptist Church in Atlanta an) versäumte, seinen Führerschein umzumelden. John F. Kennedy, zu der Zeit Präsidentschaftskandidat, nutzte die Gelegenheit und Stimmung innerhalb der Bevölkerung und setzte sich erfolgreich für die Freilassung Kings ein (Kennedy setzte sich mit den Richtern in Verbindung und King wurde gegen Kaution freigelassen). Wenige Tage später wurde Kennedy mit nur 100.000 Stimmen Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Es gilt als sicher, dass diese Stimmen überwiegend aus der schwarzen Community stammten, als Dank für die Intervention zur Freilassung Martin Luther Kings, die Kennedy letztlich zum Sieg verhalf.

 

King entwickelte sich in der Folge immer mehr zum charismatischen Anführer und Sprachrohr der Bürgerrechtsbewegung. Rastlos reiste er durchs Land und organisierte Protestaktionen. Mit direkten gewaltfreien Aktionen wie Märschen, Sitzblockaden oder Gebetskreisen führte er den Kampf gegen Rassismus unermüdlich weiter. Sein Glaube an Gerechtigkeit, an die Macht der Moral und sein bedingungsloser Einsatz gegen Unrecht faszinierte immer mehr Menschen.

"Ich bin der Gewalt müde, die ich zu oft gesehen habe. Ich habe diesen Hass auf den Gesichtern zu vieler Sheriffs im Süden gesehen [...] Ich werde mich nicht auf ihre Ebene herab begeben. Wir haben eine Kraft, die man nicht in Molotowcocktails finden kann."

Die engen Kontakte, die King zu Bayard Rustin pflegte (Rustin war ein Vertrauter Mahatma Ghandis), aber auch die Kontakte zum Kommunisten Stanley Levison sowie die regelmäßigen Treffen mit den drei Pfarrern Wyatt Walker, Ralph Abernathy und Andrew Young prägten Martin Luther King zusehends.

 

Auf dem Höhepunkt seiner Popularität, 1963, hielt King vor 250.000 Zuschauern in Washington D.C., seine berühmte "I have a dream" Rede.

1964 wurde per Gesetz die Rassentrennung aufgehoben, King erhielt den Friedensnobelpreis und ein Jahr später trat ein neues Wahlrecht in Kraft, durch das alle schwarzen Amerikaner zur Urne schreiten konnten.

Allerdings erschütterten zahlreiche Morde an schwarzen und weißen Bürgerrechtlern, zumeist im Süden der USA, immer wieder die Öffentlichkeit.

Malcolm X verlor 1965 durch ein Attentat sein Leben.

Auch King wurde vermehrt zur Zielscheibe von körperlichen Angriffen, wie Schlägereien und Steinwürfen bis hin zu Attentats-Versuchen, die jedoch misslangen.

Weil Martin Luther King immer weiter einsehen musste, dass auch die neuen Gesetze die Situation der Schwarzen, ob des tief verankerten Rassismus in den Köpfen großer Teile der amerikanischen Gesellschaft, nicht wirklich ändern konnten, radikalisierte sich seine verbale Rhetorik. Der Ausbruch des Vietnamkrieges liess ihn zudem erkennen, dass Rassismus, Armut und Krieg untrennbar miteinander verbunden sind, dass Ungerechtigkeit kein nationales, sondern ein internationales Problem ist und dass Unrecht grenzenlos auf dem Erdball existiert. Er entschloss sich für alle Unterdrückten, insbesondere für die Armen der Gesellschaft, egal welcher Hautfarbe, zu kämpfen:

"Jahrelang mühte ich mich ab mit dem Gedanken, die bestehenden Institutionen der Gesellschaft zu reformieren [...] Jetzt bin ich ganz anderer Meinung, ich denke eine Revolution der Werte ist notwendig [...] Ein Gebäude, dass Bettler hervorbringt, muss neu gebaut werden [...] Man beginnt die Frage zu stellen: Wer besitzt das Öl? Wer besitzt das Eisenerz?"

 

Der Zusammenhalt innerhalb der schwarzen Bürgerrechtsbewegung begann jedoch immer mehr zu bröckeln. Manche waren der Meinung, dass King mit seiner generellen Ablehnung des Vietnamkrieges und seiner Kampagne gegen die Armut Spendengelder für die diversen schwarzen Bürgerrechtsorganisationen gefährde und zu radikal sei, in der Tat gingen die Spendengelder rapide zurück. Andere kritisierten ihn, weil er nicht militant genung  "schwarze" Ziele und Themen vertrat (Stichworte Malcolm X, Black Panther, Black Muslim).

Doch King blieb seiner Linie treu, er kritisierte die amerikanische Regierung unablässig für die Ausdehnung des Vietnamkrieges und argumentierte in diesem Zusammenhang oft, dass viele Milliarden US-Dollar, mit denen große soziale Probleme gelöst werden könnten, in den Krieg investiert würden.

Martin Luther King wurde immer mehr zur unerwünschten Person im Weißen Haus.

Die heimlichen Beobachtungen, die durch das FBI über King bereits 1961 (damals noch recht oberflächlich) durchgeführt wurden, begannen nun intensiver zu werden. Insbesondere der Kontakt zu Stanley Levison, dem das FBI Kontakte zur kommunistischen Partei der USA unterstellte, bewirkte in der antikommunistischen Stimmung seinerzeit zunehmend Antipathien gegen den rebellenhaften Bürgerrechtler.

Viele namhafte Politiker rieten King davon ab, sich weiter mit Levison zu treffen, wovon King sich jedoch nicht abbringen ließ.

Das FBI brachte Tonbänder in Umlauf, auf denen der verheiratete Baptistenpfarrer mit verschiedenen seiner Geliebten zu hören war, FBI-Chef J. Edgar Hoover, nannte ihn den notorischsten Lügner des Landes.

Das FBI versuchte darüber hinaus, die Spannungen innerhalb der schwarzen Bürgerrechtsbewegung für ihre Zwecke zu nutzen: Man baute auf dem Gefühl vieler Segregationisten auf, dass die Schwarzen eigentlich glücklich mit ihrem Los in der Gesellschaft seien, aber von Kommunisten oder anderen "Aufhetzern" zum Protest animiert bzw. missbraucht würden.

Heute ist bekannt, dass viele von King angeführten Demonstrationen regelmäßig mit vom FBI angeheuerten schwarzen Menschen unterwandert wurden, die sich als Agent Provocateur betätigten und die Demonstrationen mit Krawallen, Plünderungen und Bränden störten.

 

Viele weitere Details werden im Jahr 2027 herauskommen, solange noch sind große Teile der Abhörarbeit des FBI für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. 

 

Die durch das FBI maßgeblich manipulierte aufgeheizte Stimmung entlud sich am 4. April 1968 um 18:01, als Martin Luther King auf dem Balkon des Lorraine Motels in Memphis Tennesee erschossen wurde.

King bereitete gerade den Poor People's March vor, auf dem er sich nochmals nachdrücklich für die soziale Gleichberechtigung aller einsetzen wollte.

Der Öffentlichkeit wurde der mehrfach vorbestrafte offene Rassist James Earl Ray als Täter präsentiert. Auf der Tatwaffe befanden sich seine Fingerabdrücke. Ray gestand die Tat und wurde unter Berücksichtigung seines strafmildernden Geständnisses zu 99 Jahren Haft verurteilt. Wenige Tage später widerrief er sein Geständnis.

 

Martin Luther King wurde am Ende seines Lebens immer mehr zur Bedrohung des weißen Establishments.

Nicht mehr "nur" alleine demokratische Bürgerrechte wurden von ihm eingefordert, es ging ihm zuletzt ums große Ganze: soziale und demokratische Menschenrechte für alle!

Sein Feldzug wurde immer mehr den Armen gewidmet. Er bereitete die Poor People' Campaign vor und sagte den drei Säulen der Unterdrückung, Krieg, Armut und Rassismus, den Kampf an.

"Wir müßen den Machtstrukturen massiv gegenübertreten. Dies ist ein Schritt, um die Situation zu dramatisieren, um den sehr legitimen und verständlichen Zorn der Ghettos zuzuspitzen und wir wissen, dass wir dies nicht mit etwas Schwachem tun kömnnen. Es muss etwas starkes sein, Dramatisches, Aufmerksamkeitserregendes sein!"

Schwarze, Indianer, Latinos und Weiße waren aufgerufen, eine Vielzahl von Aktionen gegen den Staat und das Kapital durchzuführen: Protestmärsche, Besetzungen, gewaltlose Sitzstreiks in Regierungsbehörden, Boykotts von Konzernen und Einkaufszentren waren geplant!

Zusammen mit seiner nicht enden wollenden Kritik am Vietnamkrieg wurde King so immer gefährlicher für das Establishment.

 

1999 kamen die Geschworenen eines Zivilprozesses überein, dass es sich bei dem Attentat auf King um eine Verschwörung zwischen Mitgliedern der Mafia und der US-Regierung handelte. Das Justitzministerium kassierte das Urteil erwartungsgemäß. Die Ungereimtheiten und Zweifel an der offiziellen Version bleiben jedoch bestehen.

 

Kings Engagement hat bis zum heutigen Tag nichts an seiner Wirkung und Kraft verloren. Im Gegenteil! Sein gewaltfreier Kampf dient heute anderen als Vorbild und inspiriert Bürgerrechtler auf der ganzen Welt.

Wir wollen an ihn anknüpfen und mit dazu beitragen, den begonnen Kampf wieder aufzunehmen und zu beenden.

 

Martin Luther King wurde am 9. April 1968 unter der Anteilnahme von 50.000 Menschen in Atlanta auf dem South View Cemetery, einem Friedhof für Schwarze, beerdigt. In seinen Grabstein sind die letzten Worte seiner "I have a dream" Rede in einer Abwandlung eingraviert:

"Free at last! Free at last! Thank God Almighty, I'm free at last!"

  

Es waren bewegende Momente im April 1968... zwei Tage nach der Beerdigung Martin Luther Kings wurde in Berlin das Attentat auf Rudi Dutschke verübt, dem wir demnächst einen eigenen Artikel widmen werden.

 

Die letzten Worte gebühren aber Martin Luther King:

"Wir haben ein stattliches Haus geerbt, ein großes "Welthaus", in dem wir zusammen leben müssen - Schwarze und Weiße, Menschen aus dem Osten und aus dem Westen, Heiden und Juden, Katholiken und Protestanten, Moslems und Hindus. Eine Familie, die in ihren Ideen, ihrer Kultur und ihren Interessen übermäßig verschieden ist und die - weil wir nie mehr ohne einander leben können - irgendwie lernen muss, in dieser großen Welt miteinander auszukommen."

Martin Luther King 15.Januar 1929 - 4. April 1968
Martin Luther King 15.Januar 1929 - 4. April 1968

*In unregelmäßigen Abständen werden wir auf unserer Seite über Menschen, die wichtig für die Bewegung...für unsere bewegung sind und waren, berichten.

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